zu dürfen. Als sie am nächsten Tage nach
Paris fuhr, erhellte sich ihre Stimmung in der
Hoffnung, mit diesen Menschen bald wieder
zusammen zu treffen.
III.
Ze
‚ex
Paris! Hilde kannte es. Sie konnte die Na-
men der Juweliere in der Rue de la Paix vom
Pläce Vendöme bis hinauf zum Pläce de
l’Opera und auf der anderen Seite wieder zurück,
ohne anzustoßen, hersagen; kannte die Preise
für englische Kostüme und Abendtoiletten bei
Redfern, Paquin, Drecoll und wußte, daß man
bei Paillard, Durand und Larue besser speist
als bei Riche oder im Americain; denn sie war
dreimal mit ihrer Mutter hier gewesen.
Zur Erfüllung ihres Wunsches, die Mona Lisa
und Rembrandts Les Pelerins d’Emmaus zu
sehen, blieb keine Zeit. Der damalige Besuch
im. Louvre dauerte kaum eine halbe Stunde,
und die verstand man vor dem Kohinoor und
der Diamantkrone Napoleons.
So verbrachte Hilde die ersten drei Tage mit
Ausnahme der Mahlzeiten, die sie im Hotel
nahm, in den Galerien. Sie vermied es, Be-
kannten zu begegnen, freute sich aber doch,
als sie eines Morgens Fritz Krohn vor Mem-
lings La vierge aux donateurs stehen sah. Zehn
Minuten hielt sie sich im Hintergrunde. Dann,
als er, in der Hand die Gazette des Beaux Arts,
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