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II. Teil II.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„Wir werden reformieren müssen, und zwar 
auf Grundlage der Palladisten, für die Luzifer 
der Gott des Lichts und des Guten, Jahve 
Adonai aber der Gott alles Bösen ist.“ 
„Mir scheint das durchaus nicht erstrebens- 
wert, Abbe!“ erwiderte Przybyszewski in er- 
regtem Tone. „Wenn wir nicht an Satan, als 
dem gefallenen Engel, dem Fürsten der Fin- 
sternis festhalten, unter dessen Schutz man mit 
Hilfe der schwarzen Magie ungestraft alle 
Verbrechen begehen kann, dann haben wir kein 
Recht mehr, uns Satanisten zu nennen. Es fehlt 
nur noch, daß Sie die Satyriasis und Nym- 
phomanie für pathologisch erklären, und wir 
können auf die Wiese gehen und die Schafe 
Gottes weiden ...“ 
„Hat die schwarze Messe, seit die Hexen- 
Prozesse ihr Ende erreichten, wesentliche Er- 
folge zu verzeichnen ?“ fragte die Baronin. 
„Tausende!“ fiel die Comtesse ein. „Denken 
Sie doch nur an Marie Madeleine von Brin- 
villiers, Louis von Varens, Cadelan, Bachimont. 
Aber freilich, wenn man bedenkt, daß die 
Voisin allein nach eigenem Geständnis mehr 
als zweitausendfünfhundert durch ihre Ein- 
wirkung zu früh geborener Kinder verbrannt 
Oder vergraben hat, und wägt man dann das 
vermeintliche Glück, das dieser Kinder auf 
Erden harrt, ab gegen die Schmerzen, die das 
Leben ihnen gebracht hätte, die ihnen so er- 
Spart blieben, so wird man sich im Ernste 
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