tausend anderen Schlechtigkeiten und Unge-
rechtigkeiten, welche heute die Welt regieren,
seine Freude haben“, meinte die Baronin de
Meyronnet. „Ich gönne sie ihm von ganzem
Herzen. Aber im Grunde, was kümmert es
mich, ob sich der Teufel amüsiert oder nicht.
Ich will mein Vergnügen haben. Das Leben
wird sonst zur Qual.“
„Ihr Wohl, Baronesse!“ rief die Vicomtesse.,
„Sie haben ganz recht; unsere Frömmigkeit
ist der Egoismus.“
„Und doch,“ erklärte fast dozierend der Abbe&,
„wenn der Satz: wer an Christus glaubt, muß
an den Teufel glauben, auch nicht ohne wei-
teres so zu fassen ist, daß, wer an den Teufel
glaubt, nun umgekehrt auch an Christus glauben
muß, so ...“
„Der Teufel war Jahrtausende da, bevor
Maria den kleinen Jesus gebar‘“, unterbrach die
Comtesse.
„... eben, ich will den Satz in dieser Um-
kehrung auch. gar nicht gelten lassen. Jeden-
falls ist uns Satanisten Jahrhunderte lang Satan
der Anti-Christ gewesen. Und damit mit dem
letzten Christen nicht auch Satans Herrlichkeit
ein Ende hat, darum eben müssen wir refor-
mieren. Und zwar in der Weise, daß der Sa-
tanismus fürderhin nicht mehr ausschließlich in
der Negation beruht.“
„Richtig! Erheben wir das Böse wieder zum
Positiven wie ehedem !“
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