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II. Teil II.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

setzen zu geraten, ... nun, ich glaube, daß 
unsere Gemeinde dieser Gattung von Menschen 
Genuß im Übermaß verschafft ...“ 
Und sehr ausführlich entwickelte er die Ge- 
gensätze der Satanisten zu den vielen andern, 
als ketzerisch bekannten und verfolgten reli- 
giösen Sekten. 
Alles sah auf Hilde, ob sie gefolgt war. Es 
war so eigentlich die Quintessenz des Bekennt- 
nisses aller, was Comte Baillot da mit der Klar- 
heit, die in Worten überhaupt möglich war, 
ausgesprochen hatte. 
„Ich glaube wohl, daß ich Sie verstehe, 
Comte; die Seele ist das Unmittelbare, der 
Verstand das Mittelbare. Wenn also heute je- 
mand zur Welt käme ohne Voreltern, sozusagen 
primär — er müßte zu diesem Zwecke also 
Schon vom Himmel fallen — dem nicht ein 
durch Jahrtausende entwickelter Verstand über- 
kommen wäre; jener Verstand, der die Seele 
niederdrückt und der sie reguliert, jener Ver- 
stand, der den jedesmal geltenden Auffassungen 
und Gesetzen mit bewundernswerter Leichtig- 
keit sich anpaßt, obschon er im Laufe der 
Zeit mehr als einmal hat umlernen müssen, 
und der regelmäßig so gut umgelernt hat, daß, 
was verstandesgemäß war, auch für vernünftig 
galt; ich meine, jemand, der frei wäre und un- 
abhängig davon, der so au dela des Verstan- 
des handelte, daß er in allem nur den Schwin- 
gungen der Seele folgte, etwa wie Maeterlinck 
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