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I. Teil III.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

tektor, um so unwesentlicher die Qualitäten 
des Proteges. Hier wie überall als Weisheit 
letzter Schluß: die Millionen. Die Berliner Ge- 
sellschaft mit ganz geringen Ausnahmen kennt 
keine Qualitätsmängel, die nicht durch Mil- 
lionen heilbar wären. 
Die Stimmung am „Tisch‘der Jungen“ war, 
wie immer, rege: Der erste Metropolball — 
geht man, geht man nicht. Die Flora-Büste — 
Bode oder Stahl. Die Winterhose — umge- 
krempelt oder glatt. Der‘ bessere Lyriker — 
Dehmel oder Stephan George. Das smarteste 
Bad -— Biarritz oder St. Sebastian. Der größere 
Könner — Debussy oder Richard Strauß. Das 
Knopfloch am Tage — Orchidee oder Nelke. 
Der wertvollere Michelagniolo — Makowsky 
oder Frey. Die beste Bouilla-baisse — bei 
Kannenberg oder bei Borchardt, 
Alles das in einer einzigen Stunde. Zwischen 
Fisch und Käse! Und neben Gemeinplätzen 
plattester Flachheit hin und wieder auch ein 
verständiges Wort. 
Es sind immer die gleichen Gesichter, die 
man des Mittags hier sieht. Nur die Verteilung 
an den einzelnen Tischen ist je nach den Nei- 
gungen und Antipathien der einzelnen eine ver- 
schiedene. Aber im ganzen halten die Jungen 
sich doch getrennt von den Alten. 
Die tragen — ohne die Absicht einer be- 
sonderen Würde -— eine vornehme Behaglich- 
keit in die Räume. An ihnen ist nichts gewollt. 
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