hat unrecht, ihn als Verbrecher hinzustellen.
Er war es nicht; konnte es nicht sein. Ihm
fehlte alles dazu. Er war blaß und blond, le
petit Jesus!“
Der Zug hielt.
„Marseille!“ schrie man auf dem Bahnsteig.
„Sie fahren nach Paris, Gnädigste?“ fragte
er sie.
Falls ich Schlafwagen bekomme; andernfalls
bleibe ich über Nacht in Marseille.“
„Ich bitte Sie, gnädige Frau, den Wunsch
nicht aufdringlich zu finden, unsere Unterhal-
tung in Paris fortsetzen zu dürfen.“ Er nahm
seine Karte aus einer schwarzen Saffiantasche
und überreichte sie ihr.
„Ich werde mich freuen“, gab sie zur Ant-
wort. „Ich wohne Hotel du Rhin, Pläce Ven-
döme.‘“ Dann nannte sie ihren Namen, mit
dem er, da er Franzose war, keinen Begriff
verband.
„Zwei Vorträge halten mich bis Mittwoch in
Marseille. Ich werde mir erlauben, Ihnen Ende
der Woche meine Aufwartung zu machen.“
Dann stiegen sie aus dem Wagen; der Herr
verschwand und Hilde eilte zum „Salon de
Lit“, wo man für fünfzig Francs soeben das
letzte Bett vergeben hatte.
0.
el
I.
Sie blieb also in Marseille. Warf schnell
einen Blick auf die lange Reihe der Hotel-
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