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I. Teil II. Aus Hildes Tagebuch

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

habe ich die bestimmte Vorstellung, als wenn 
das Leben gar nicht so ernst wäre, wie Papa 
es mir immer geschildert hat. Er hatte in allem 
Unglück und dann war er krank und nahm es 
wohl auch deshalb so tragisch. 
Ich ertrage es nicht länger und bin ent- 
schlossen, mich dem ersten besten an den Hals 
zu werfen, der mich aus dieser Atmosphäre 
herausreißt. 
© 
Ich bin mit mir selbst vollkommen im un- 
klaren. Weiß nicht mehr, ob Papa mit seiner 
Auffassung vom Leben, das er wohl nie recht 
kennen lernte, recht hatte oder Mama, die trotz 
aller Verachtung, die ich für sie empfinde, doch 
unbedingt den Erfolg auf ihrer Seite hat, überall 
beachtet, eingeladen, fast gefeiert wird, und die 
tatsächlich, trotz dieses gesellschaftlichen Po- 
panz, mit dem sie sich behängt hat, ein Haus 
ausmacht, in das angesehene und seriöse Men- 
schen kommen. 
Ich muß mir selbst ein Urteil schaffen. Muß 
von diesen Zweifeln befreit werden, die mich 
quälen und mich krank machen. Endlich! Ich 
will aus eigenen Augen die Welt sehen, um 
mir Klarheit zu schaffen, ob Papa recht hatte 
oder aber, ob in diesem Leben, das die hier 
führen und das die Welt billigt, die Wahrheit 
liegt. 
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