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Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Tiere. Fleisch vom gleichen Fleisch mußte es 
sein, das sie aßen. Kinder wurden geschlachtet 
und man bot ihr Fleisch feil. Und niemand war 
da, der es wehrte. Wo blieb Gott? Man rief zu 
ihm ®. 
Sterbende Hände schrien zu ihm empor; 
Augen, die sich im Wahnsinn drehten, suchten 
ihn, und fluchten, da sie ihn nicht fanden. 
Trübe und schwer krochen die letzten Gesänge 
aus faulenden Leibern zu ihm empor. Aber er 
zeigte sich nicht. Kein Zeichen gab er. 
Hat Christus sein Blut für das Heil der 
Menschen darum vergossen? He? Daß sie ein- 
ander auffressen mußten, daß die Erde wie 
glühendes Eisen unter ihren Füßen brannte; 
daß die Pest kam und das Fleisch faulte an 
ihren Knochen, he? fragt Przybyszewski. 
Und er hat recht. Der Bischof Eonius von 
Wannes, der, während er die Messe las, zu 
Boden stürzte, wie ein wildes Tier schrie und 
um sich schlug, die Berichte des Bischofs Ra- 
therius genügen, um dem Reiche Christi den 
Bankrott zu erklären. Der Papst Johann XII. 
trank auf die Gesundheit des Teufels und Cle- 
mens V. zog ihn Gott vor, da er ihn zuverläs- 
siger fand.“ — 
In diesem Augenblick öffnete der Schaffner 
die Korridortür und rief: 
„Die nächste Station ist Marseille!“ 
1* cfr. Przb.: „Die Synagoge des Satan“. 
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