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Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

wo sie ging, auf Berliner Bekannte gestoßen, 
die sie laut und ungeniert, wie ein Wunder aus 
der andern Welt, auf Schritt und Tritt ver- 
folgten. Sie war schleunigst nach Ospedaletti 
geflüchtet. Ohne die Schwester, die in Monte 
Carlo von einigen Berliner Familien — die 
schnell zu einem Konsortium zusammentraten 
— bestochen, zurückgehalten und bis aufs Blut 
gepeinigt wurde, bis sie das letzte Detail sämt- 
licher Begebenheiten in Form eines regel- 
mäßigen Kolloquiums im Cafe de Paris aus- 
geplaudert hatte, die dann in Dutzenden von 
Briefen an die liebe Verwandtschaft in Berlin 
berichtet wurden, wobei jeder, je nach Phan- 
tasie und. Begabung, Eigenes beisteuerte. Die 
Schwester aber, die jung und hübsch war, blieb 
in Monte Carlo. Sie legte ihre Schwesterntracht 
ab und kleidete sich von dem Hörgelde der 
Berliner bei Worth neu ein. Ein Privatissimum, 
dem sie ein Berliner Anwalt unterzog, soll die 
unmittelbare Veranlassung dazu gegeben haben. 
Obgleich „Berlin in Monte Carlo“ diese ver- 
änderte Existenz der Schwester verschuldet 
hatte, schnitt man sie jetzt und verachtete sie, 
obgleich sie hübsch war und zwanzig Jahre 
jünger als der Durchschnitt ihrer Kolleginnen. 
Hilde war von Frejus aus nun auf dem Wege 
nach Paris, Sie wollte Professor Dupuy kon- 
sultieren und in ein Sanatorium gehen. Die 
Erinnerung an den Ausspruch Dr. Lands: „Wo 
denken nicht mehr hilft, da hilft nur noch der 
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