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I. Teil XX.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Sie wankte bestürzt und verblüfft einige Schritte 
zurück: 
„W—a—a-—as?“ kreischte sie und sofort war 
das Bild dieses Menschen für sie ein völlig 
verändertes. Bisher hatte sie in ihm den Träger 
eines großen Vermögens gesehen, und ihre Ge- 
fühle zu ihm waren etwa die eines Menschen, 
der am Gelde hängt, einem gefüllten Geld- 
schrank gegenüber: eine behagliche Sicherheit, 
Achtsamkeit und das Bedürfnis, ein einem jeden 
Dritten sichtbares Verhältnis zwischen seinem 
Inhalt und der eigenen Person herzustellen. 
Nun, wo er leer war, konnte sein Anblick nur 
Ärgernis bereiten und zum Spotte reizen. 
„Und das sagst du mir so frech ins Ge- 
sicht!“ schrie sie ihn an. „Erbärmlich! Wenn 
es wahr ist!“ 
„Es ist wahr! Noch zwei Jahre so fort, und 
wir müssen uns in aller Bescheidenheit irgend- 
wohin zurückziehen und können froh sein, 
wenn wir noch eine kleine Rente retten.“ 
Frau Traute fiel in ein hysterisches Lachen. 
„Ich mich zurückziehen; es ist prachtvoll! 
Vielleicht nach Südende oder Hermsdorf! Mit 
einer kleinen Rente und mit dir!! Ausge- 
rechnet mit dir! — Es ist zum Heulen komisch, 
dieser Gedanke; so verrückt komisch, daß man 
ihn tatsächlich ausführen müßte. — Das habe 
ich mir immer einmal gewünscht! Nur habe 
ich nie den passenden Mann dazu gefunden. 
Aber nun! . . .“ — ihre höhnische Stimme klang 
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