„-. Machen wir uns nichts vor. Ich habe
dir die Tür gewiesen, aber das hat weder dich
noch mich daran gehindert, daß wir uns fünf
Minuten später in den Armen lagen und ver-
lobten. — Armer Kerl! — Wie weit mußte es
mit dir gekommen sein, daß du dich zu diesem
zweifellos schweren und letzten Entschluß auf-
gerafft hast.“
Bosso senkte den Kopf.
„Ich bin sicher, daß du alles erwogen hast,
und daß es der letzte Ausweg war.“
„Ich leugne es nicht“, sagte er leise.
„Siehst du; das mildert es vielleicht! Aber
es spricht nicht frei. Eine Lumperei bleibt es
auf alle Fälle. Ob nun die Kugel das Richtige
war, — ich weiß es nicht. Ich kenne eure Ehr-
begriffe wohl, aber ich verstehe ihren Sinn
nicht. Doch das liegt wohl an mir. Manier-
licher als das“ — und sie wies auf sich, —
wäre es ja gewiß gewesen.“
Bosso fuhr sich mit der Hand übers Gesicht;
er schämte sich.
„Fehlte dir aber dazu der Mut, oder gar die
Notwendigkeit, warum bist du dann nicht dahin
gegangen, wohin du mit deinem Jammer ge-
hörtest: zu deinem Priester? Warum hast du
ihm nicht gebeichtet? Ich kenne jetzt deinen
Bischof; der Weg wäre nicht umsonst ge-
wesen, und du wärst jetzt ein anständiger, inner-
lich fester Mensch; irgendwo und irgendwie,
gleichgültig als was, und niemand dürfte
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