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I. Teil XX.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„-. Machen wir uns nichts vor. Ich habe 
dir die Tür gewiesen, aber das hat weder dich 
noch mich daran gehindert, daß wir uns fünf 
Minuten später in den Armen lagen und ver- 
lobten. — Armer Kerl! — Wie weit mußte es 
mit dir gekommen sein, daß du dich zu diesem 
zweifellos schweren und letzten Entschluß auf- 
gerafft hast.“ 
Bosso senkte den Kopf. 
„Ich bin sicher, daß du alles erwogen hast, 
und daß es der letzte Ausweg war.“ 
„Ich leugne es nicht“, sagte er leise. 
„Siehst du; das mildert es vielleicht! Aber 
es spricht nicht frei. Eine Lumperei bleibt es 
auf alle Fälle. Ob nun die Kugel das Richtige 
war, — ich weiß es nicht. Ich kenne eure Ehr- 
begriffe wohl, aber ich verstehe ihren Sinn 
nicht. Doch das liegt wohl an mir. Manier- 
licher als das“ — und sie wies auf sich, — 
wäre es ja gewiß gewesen.“ 
Bosso fuhr sich mit der Hand übers Gesicht; 
er schämte sich. 
„Fehlte dir aber dazu der Mut, oder gar die 
Notwendigkeit, warum bist du dann nicht dahin 
gegangen, wohin du mit deinem Jammer ge- 
hörtest: zu deinem Priester? Warum hast du 
ihm nicht gebeichtet? Ich kenne jetzt deinen 
Bischof; der Weg wäre nicht umsonst ge- 
wesen, und du wärst jetzt ein anständiger, inner- 
lich fester Mensch; irgendwo und irgendwie, 
gleichgültig als was, und niemand dürfte 
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