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I. Teil XX.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Aber die eisige Ruhe, mit der ihm Hilde 
entgegentrat, entwaffnete ihn. Ein förmlicher 
Kuß auf die Hand war alles, und das unverkenn- 
bare Lächeln Hildes, die seine Absicht sofort 
erkannt und sie mit Talent und Takt vereitelt 
hatte, stimmte ihn fröhlich. 
Sie bot ihm einen Sessel und setzte sich zu 
ihm. 
Wie am ersten Tage! dachte Bosso. 
„Ich freue mich, Bosso, daß du gekommen 
bist.“ 
Er lächelte und dankte. 
„Ich habe heute früh das Sakrament der 
Taufe empfangen.“ 
Er wollte sich erheben, aber sie hinderte es. 
„Dafür danke ich dir, und zwar von ganzem 
Herzen. Denn während ich vorher unsicher 
war und unzufrieden und mit einer Leere im 
Herzen herumging, die mich traurig und trost- 
los stimmte, bin ich jetzt innerlich gefestigt 
und ruhig, und stehe auch dir jetzt mit ganz 
andern Gefühlen gegenüber als früher.“ 
Bosso verneigte sich leicht. 
„Laß mich ganz offen sein. Erst fand ich dich 
lächerlich ...“ 
Bosso sprang entsetzt auf. Ein gütiger Blick 
Hildes, und er setzte sich wieder. ; 
„... dann, als ich dich genauer sah, habe 
ich dich verachtet ...“ 
Abermals versuchte Bosso aufzuspringen; da 
aber Hilde nicht darauf achtete, so ließ er es. 
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