Entschluß feststehe, auch dann, wenn es ihr
gelänge, den Bischof umzustimmen.
Frau Traute erkannte, daß sie keine Stunde
zu verlieren hatte; sie bestellte ihr Automobil,
und fuhr in das Hospiz am Zentrum, in dem
der Bischof abgestiegen war.
Zwei Weltanschauungen standen sich gegen-
über. Nach wenigen Minuten schon verließ der
Bischof das Zimmer. „Was sind das für Men-
schen!“ sagte er auf dem Flur und schlug die
Hände über dem Kopf zusammen. Und er be-
schloß in dieser Stunde, sich Hildes mit ganzer
Liebe anzunehmen und sie mit besonderer
Nachsicht und Güte zu behandeln.
Ir
Die Ereignisse drängten sich an diesem Tage.
Graf Bosso mühte sich auf dem Wege zu
Hilde in die Rolle des Liebhabers, der nach
wochenlanger Trennung endlich wieder zu
seiner Braut zurückkehrt. Er war entschlossen
— und dieser Entschluß war ihm nicht leicht
gefallen — diesmal Hildes Order: kein Pathos,
zu durchbrechen und mit der ganzen stür-
mischen Leidenschaft, die ein guter Wille und
eine eilig heruntergegossene Flasche Clicquot
aufzubringen vermochten, das Wiedersehen zu
feiern.
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