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I. Teil XVIII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„Hilde!“ hauchte er nur; ihr aber war, als 
hinge sie in seinen Armen weit über der Erde, 
und sie war glücklich und fühlte sich ge- 
borgen. Er drückte seinen Mund auf ihre Lider 
und eine tiefe Ruhe kam über sie. 
So saßen sie lange beieinander. Hand in 
Hand. Niemand sprach ein Wort. Aber sie 
fühlten die Größe der Stunde und wußten beide, 
daß sich jetzt, unabhängig von ihrem Willen, 
ihr Schicksal erfüllte. 
Als es dunkelte und Hilde sanft und allmäh- 
lich ihre Hand, die unbeweglich in seiner lag, 
zurückzog, sprach sie noch immer nicht, stand 
langsam auf und ging hinaus. Ihre. Seelen 
waren eins geworden miteinander. Als habe 
sie die heilige Weihe empfangen, so stark 
fühlte sie ihre Beziehung zu Gott, dem allein 
sie diente und unter dessen Schutz sie nun 
stand. 
Der Priester saß bis tief in die Nacht und 
rührte sich nicht. Er war nicht Herr seiner 
Gedanken, die ihn noch einmal durch alle 
Kämpfe der letzten Jahre führten. Und alles, 
was er durchlebt hatte, wuchs ins Riesenhafte. 
Jede Erkenntnis, die anderen ein gütiges Ge- 
schick mit in die Wiege gab, zu der er sich erst 
mühselig durchringen mußte, bis ihre Gesamt- 
heit den großen Bau vollendete, war ein Sieg 
gewesen, auf den er stolz sein durfte. Aber 
auch sein Herz hatte Opfer gebracht; das Zer- 
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