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I. Teil XVIII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„Und Sie haben die feste Überzeugung, Hilde, 
daß der Glaube Sie gegen alle diese Anfein- 
dungen schützen wird?“ 
„Ich hatte einen Traum“, gab Hilde zur Ant- 
wort, weich und zärtlich, und sah ihn groß 
an. Ihre Augen glänzten. 
„Einen Traum?“ erwiderte der Priester und 
rückte unwillkürlich auf seinem Sessel umher, 
wie beängstigt und unruhig. 
„Ja, einen Traum!“ widerholte Hilde, „einen 
schönen, wunderschönen Traum. Aber nur, 
wenn Sie fühlen wie ich, wird er in Erfüllung 
gehen.“ Und sie umfaßte mit ihren Blicken 
förmlich den Priester, der deutlich spürte, wie 
jeder Gedanke und jedes Empfinden Hildes nur 
auf ihn gerichtet war; aber nicht, um in ihm 
aufzugehen, wie er es oft schon im Beichtstuhle 
empfunden hatte, nein, um von ihm Besitz zu 
ergreifen. Ehe Hilde weiter sprach, fühlte er, 
daß in ihr ein Gedanke so stark und mächtig 
wirkte, daß sie, von ihm fortgerissen und be- 
herrscht, nunmehr versuchte, ihn auch auf den 
Priester zu übertragen. 
„Sie wollen in ein Kloster?“ fragte der 
Priester, und seiner Stimme, die zitterte und 
bebte, merkte man an, daß er selbst nicht wußte, 
welche Antwort ihm willkommen war. 
Hilde erhob sich; nein, sie wurde von 
dem Gedanken, der sie erfüllte, in die 
Höhe gerissen. Der Priester Zzitterte, 
als er zu ihr aufsah. Zum ersten Male 
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