herum, befreie sie von dem Halter und ver-
schwinde wieder, damit sie sich sammeln und
die Berge von Liebesbriefen, die auf dem Tische
liegen, zusammenpacken kann.
Inzwischen telephoniert Mama bei allen Ver-
mittlern herum, um Emma wiederzubekommen.
Ich höre nur noch, wie sie durchs Telephon
schreit: „Heut’ noch und um jeden Preis!“
Um jeden Preis, denke ich und rufe herunter:
„Mama, verheb’ dich nicht, der eklige Ameri-
kaner ist perdu!“
Diese Redensart stammt von Emma.
Hurra! Emma ist wieder da! Ich habe ihr
gesagt, daß sie das mir zu danken hat. Sie
will davon aber nichts wissen und meint, sie
habe sich gar nicht erst nach einer neuen Stelle
umgesehen, denn sie wußte, daß Mama sie
zurückholen würde. Auf den „Detaille“ ließe
sie sich nicht ein; nur so viel brachte ich aus
ihr heraus, daß sie viele Gemeinheiten von
Mama wisse und daß Mama Furcht habe, sie
könne sie in ihrer nächsten Stelle ausplaudern,
vor allem das mit dem Ramschjuden. Weiter
wollte sie nichts sagen. —
Ich bin froh, daß sie wieder da ist. Und wenn
sie mir auch nicht glaubt, daß ich an ihrer
Rückkehr schuld bin, so hat sie mir doch ver-
sprochen, am Mittwoch, wenn Mama bei Frau
Generalkonsul Deutz ist — Mama wird immer
ganz breit, wenn sie den Namen nur ausspricht
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