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I. Teil XVIII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Als Frau Traute aber dem Priester Hannes 
ihre Karte in den Unterricht sandte und um 
eine Unterredung bat, ließ er der Dame 
hinaussagen, daß er seine Sprechstunden 
nachmittags von vier bis fünf Uhr ab- 
halte. Und als Frau Traute am Nachmittag 
abermals bei ihm vorfuhr, wurde sie in 
einen kleinen Warteraum geführt, in dem 
bereits ein halb Dutzend armer Leute warteten, 
die vor ihr gekommen waren und „deren Odeur 
ihr den Atem benahm‘“, wie sie später zum 
five o’clock tea im Esplanade-Hotel erzählte, 
worauf alle Damen ihre Spitzentücher vor die 
gebogenen Nasen zogen. 
Da hatte Frau Traute aus ihrer goldenen 
Tasche eine Visitenkarte gezogen und ge- 
beten, man möge sie außer der Reihe emp- 
fangen, da sie in Eile wäre und von Ihrer Ho- 
heit der Prinzessin von Thurn und Taxis zum 
Diner erwartet werde. Der Kirchendiener, der 
nur schwer zur Übernahme dieser. Mission zu 
bestimmen war und eine „Belohnung“ abge- 
lehnt hatte — Esel! dachte Frau Traute — kam 
mit der Karte zurück, auf die der Priester ge- 
schrieben hatte: 
„Gnädige Frau! Auf die, welche da draußen 
mit beladenem Herzen, das Gott sucht, neben 
Ihnen sitzen, wartet der Allmächtige, auf daß 
ich sie frei mache von ihren Sünden und sie 
zu ihm zurückführe. Sagen Sie das der Prin- 
zessin. die auf Sie wartet. Hauser.“ 
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