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I. Teil XVII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Hauser fuhr, als er das las, erschreckt zu- 
sammen. Wie kam der Bischof auf diesen ent- 
setzlichen Gedanken! Er wußte, daß er jedes 
Wort wohl wägte, ehe er es aussprach. Wußte 
auch, daß sein Rat oft schon zur rechten Zeit 
Unheil verhütet hatte. Klang, ohne daß er es 
wollte oder nur empfand, aus seinem Briefe 
an den Bischof etwas heraus, was berechtigte, 
in seinem Verhältnis zu Hilde etwas anderes 
als die auf sein Beichtkind verwandte Sorgfalt 
eines besorgten Priesters zu sehen? Dann frei- 
lich war die Zeit zu ernster Einkehr gekommen; 
dann versuchte sich der Teufel nun auch an 
ihm, und als Waffe zum Angriff diente ihm 
das Opfer, das der Priester — wie er glaubte — 
ihm eben erst entrissen hatte. 
So sehr er seinen Verstand zu Rate zog, um 
sich über seine Gefühle für Hilde klar zu 
werden — er fand nichts Positives, was ihn 
mit ihr verband. Mit ihrer Auffassung vom 
Glauben stimmte er durchaus nicht überein. 
Wo war da die Sicherheit, wo jede Norm fehlte; 
wo die Gewißheit, daß die Empfindungen, die 
bei wankelmütigen Menschen wechseln wie der 
Wind, nicht bei der ersten großen Enttäuschung 
von einem Extrem ins andere schlugen? 
Wenn sie die gleiche Auffassung vom 
Glauben also nicht verband, was dann? Ihrem 
Sinn für Kunst, der durchaus Veranlagung und 
so mehr als bloße Neigung und Verständnis 
war, stand er ohne innere Teilnahme gegen- 
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