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I. Teil II. Aus Hildes Tagebuch

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„Das Lied ist gleich zu Ende“, sage ich und 
singe weiter. 
Wütend stürzt sie auf mich zu. Ich stehe 
ganz still; das macht sie rasend, ich weiß es, 
sehe sie fest und strahlend an, singe weiter. 
Schwapps! Habe ich einen Schlag im Gesicht. 
Ich rühre mich nicht und antworte nur: „Gut, 
daß es die Emma nicht mehr sieht, sonst würde 
sie in der Küche wieder erzählen, das Kind 
war ungezogen ... und hat ...“ 
„Ich werde sie wiederkommen lassen, schon 
deinetwegen!“ schreit sie mich an. „Zur Strafe, 
und dann scheint sie wirklich einen guten Ein- 
fluß auf dich zu haben.‘ 
„Das wirst du nicht tun!“ sage ich sehr ent- 
schieden und bumse mit dem Fuß so laut auf 
den Boden, wie das meine leichten Lackschuhe 
und der weiche Teppich nur irgend zulassen. 
„Ich werde es tun!“ 
„Nein!“ sage ich und weiß, daß Emma damit 
auf alle Fälle zurückgeholt wird, stürze auf 
mein Zimmer, überrasche dort Miß, die nicht 
so bald auf mich gerechnet hatte, und die wie 
vom Blitz getroffen von ihrem Stuhl aufspringt, 
auf die Knie fällt und betet. Aber tableau! In 
ihrer Bestürzung hat sie den Federhalter, statt 
ihn auf den Tisch zu legen, in den Mund ge- 
steckt und sitzt nun mit gefalteten Händen, den 
Halter krampfhaft im Munde haltend, auf der 
Erde, Ich bin in der richtigen Stimmung über 
meinen Erfolg, drehe sie dreimal auf der Erde 
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