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I. Teil XVII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

mit der sie ihm alle ihre Leiden von frühester 
Kindheit an geschildert hatte, hatte auch er 
sein Leben und seine Kämpfe vor ihr aufge- 
deckt. Sie war bis heute der erste Mensch. 
gewesen, dem er sich, außer dem Bischof, er- 
schlossen hatte. Und dies Vertrauen, das mit 
jedem Tage wuchs, hatte in dem Augenblick 
sein Herz gefangen, als Hilde zum ersten Male 
über seine Schwelle schritt und, ohne seinen. 
Zuspruch abzuwarten, inm von dem Zwiespalt 
in ihrem Herzen erzählte. 
Von der Welt, die sie ihm erschloß, wußte er 
nichts. Das war Satans Reich; hier also feierte 
der Feind seine Triumphe. Und in dieser Welt. 
des Scheins brauchte er die Macht der Kirche, 
einer Kirche, die die Armut lehrte, nicht zu 
fürchten. 
Auf dieser Hilde aber ruhte Gottes Hand; 
auch jetzt noch, als sie in der Verblendung: 
ihrer Jugend unterlegen und der Lockung ge- 
folgt war, verließ Gott sie nicht. Zu immer 
neuem Widerstande stärkte er ihr Herz und. 
wies sie nun zur Kirche, dem einzigen Weg, 
der aus der Macht des Bösen in die Freiheit: 
führte. Als sie ihm von den Stürmen erzählte, 
die sie wie einen reißenden Strom ruhelos und. 
ohne Ziel dahintrieben; von den Klippen, an. 
denen sie wie ein verlassenes Fahrzeug ohne 
die Macht ihres Willens gescheitert war; von 
der Qual und Mühe, mit der sie sich immer 
wieder losriß, und von der steten Angst, die sie: 
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