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II. Teil II.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Warum sollen wir uns die Liebe, den Glauben 
nicht versinnbildlichen? ihn uns verschönen? 
und das Göttliche, da wir doch nun einmal 
Menschen sind, nicht auch menschlich ge- 
stalten? — Das Kriterium ist die Frage 
nach der Liebe, nicht nach der Realität 
seines körperlichen Daseins. Sorgen Sie da- 
Für, daß die christliche Liebe besteht; denn 
solange die lebt, lebt auch der Geist Christi! 
Und der Nachweis ihrer Existenz und ihre Ver- 
breitung und Betätigung ist für den Glauben 
wertvoller als alle historischen und philoso- 
phischen Bedingungen. 
Und was für die Liebe gilt, das gilt auch 
für die Barmherzigkeit und Ergebung. Man 
deute an der Mutter Gottes, an ihrer unbefleckten 
Empfängnis, ihrer Himmelfahrt — bezweifle 
ihre Existenz: wessen Herz an die Barmherzig- 
keit glaubt und die Ergebung und aus ihnen 
den reichen Born für sein Leben schöpft, und 
durch sie alle Leiden trägt, ohne zu verzagen, 
dem wird die Forschung — auch wenn sie 
lückenlos den Nachweis führte, daß die Mutter 
Gottes ein Mythus ist — doch nie den Glauben 
nehmen. — Hängen wir mit unserm 
Körper an Gott oder mit unserer 
Seele? Ist der Glaube etwas Gei- 
stiges oder Körperliches?? Was in 
unserer Seele lebt und seit Jahrhunderten ge - 
lebt hat, das allein. ist die Frage im Glauben. 
Und in wem Gott lebt, in dem lebt auch die 
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