wiesen, daß es eine Täuschung sei: für mich
bliebe der Himmel blau und seine Schönheit
und meine Freude an ihm bliebe die gleiche.“
„Die Bücher, die ich Ihnen gab, sollten Ihren
Glauben befestigen‘, sagte er; aber man fühlte,
daß seine Antworten ohne geistige Bewegung
waren. Er dachte sich nichts dabei und hing
ganz nur an dem, was Hilde sagte.
„Wenn man diese Bücher nun aber wider-
legte? Oder sollte das so undenkbar sein? —
Hätten dann alle die Millionen Menschen, die
durch den Glauben glücklich wurden, nicht
glücklich werden dürfen? — Oder würde darum
die große Kunst, die dieser falsche Glaube
schaffte, entwertet? — Was ich empfand, als
Sie mir Ihren Glauben zeigten, war so stark,
daß die gelehrtesten Bücher mir diesen Ein-
druck nicht schwächen konnten. — Warum also
setzen Sie an die Stelle des Gefühls das Wort?
Würde es Ihnen jemals einfallen, die Kriterien
der Liebe in Lehrbüchern zu behandeln? Ge-
setzt, Sie täten es, und es käme jemand und
widerlegte diese Kriterien: würde das für die
Welt auch den letzten Tag der Liebe bedeuten ?
— Jesus ist die Liebe, hat mir Ihr Bischof ge-
sagt. Nun wohl; sobald ich also.wahrhaftig
diese Liebe, die sein Glaube und der Ihre
und der aller guten Christen ist, spüre, so bin
ich ein Christ — denke ich mir. — Was tut
dabei die Frage, ob Jesus Gottes Sohn, Maria
seine Mutter war, ob Jesus lebte oder nicht?
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