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I. Teil XVII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

„Aus eigenen Kräften vermögen wir weder 
zu glauben noch die Gebote zu halten, sagt 
Agliarch.“ Der Priester sagte es mehr zu sich, 
denn als Antwort auf Hildes Worte, die es 
denn auch überhörte. 
„Geht das Herz aber einmal andere Wege, 
dann werden Ihre gescheitesten Kriterien doch 
nur immer Theorie bleiben, — die man aus 
Furcht vielleicht auch in die Praxis umsetzt. 
Aus Furcht sage ich; vielleicht sogar in Form 
der Beichte und Buße. Aber wissen Sie, was 
der Bischof mir gesagt hat? Offen sündigen 
ist kein so großes Übel, wie Heiligkeit 
heucheln.“ — 
Sie sah den Priester an, der traurig und ver- 
zweifelt. war. 
„Hier haben Sie Ihre Bücher, Hochwürden. 
So!“ Damit klappte sie eins nach dem andern, 
auch die vor ihm ausgebreitet lagen, zu. 
„Kein wissenschaftliches Examen will ich vor 
Ihnen ablegen. Sie haben mich neulich ein 
ganz klein wenig in Ihr Herz sehen lassen,“ — 
der Priester fuhr leicht zusammen — „da habe 
ich mehr drin gelesen, als in diesen trockenen 
Folianten. Und glauben Sie, daß die gelehr- 
testen Bücher Ihrer Gegner mir je den Glauben 
an das, was ich in Ihrem Herzen sah, nehmen 
könnten? — Nachdem ich selbst bei Ihnen die 
tiefe Wirkung Ihres Glaubens sah? So fest 
glaube ich an Sie wie an die blaue Farbe des 
Himmels, Und wenn tausend Gelehrte mir be- 
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