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I. Teil XVII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

wurde, sondern als Wohltat, als Erlösung, als 
Befreiung vom eigenen, selbstgewissen Denken, 
d. h. vom Irrtum. Der Irrtum ist der Weg 
der Unruhe, des Dünkels, der Hoffnungslosig- 
keit und Verzweiflung. Niemals noch ist einer, 
der, seinem eigenen Verstande trauend, das 
Rätsel des Daseins zu lösen suchte, zu einem 
sichern Ergebnisse gelangt. Hinter jeder neuen 
Lösung tauchte ein neues Geheimnis auf, und 
die letzte und tiefste Erkenntnis, zu der der 
Menschengeist von sich aus vordringen konnte, 
war das Bekenntnis der Resignation: Ignoramus. 
et ignorabimus. Es bedeutete die Bankrott- 
erklärung der Vernunft und den Sieg des 
Glaubens, des Glaubens, der nicht resigniert, 
sondern freudig bekennt: Fecisti nos ad te, et 
inquietum est cor nostrum, donec requiescat 
in te. Und dem diese Erkenntnis das Leben, 
das Glück bedeutet. 
Der Glaube des Katholizismus fand seinen 
Ausdruck in einem Kultus, der alle Sinne des 
Menschen in Anspruch nahm, bestimmte und 
das religiöse Gefühl beständig wach hielt, oder, 
wo es nur schwach entwickelt war, immer 
wieder von neuem entzündete. In der Messe 
schuf die Kirche eine Form des Gottesdienstes, 
die in ihrer getragenen Feierlichkeit und mysti- 
schen Tiefe den Geist unwiderstehlich von der 
Stimmung des Alltags löste und dem Gefühl 
die letzten Gründe des Seins näher rückte. Die 
tragische Idee des täglich wiederholten Opfers 
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Q A
	        
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