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I. Teil XVII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Es gehört zum Wesen des Glaubens, sich in 
der Form eines Bekenntnisses zu äußern. Die 
neue Erkenntnis Gottes, die in sein Bewußtsein 
trat, hatte nichts gemein mit dem Glauben seiner 
Kindheit, dessen klar erkannte Mängel ihm die 
Rückkehr für immer unmöglich machten. Da- 
gegen begann er sich eifrig mit der Lehre zu 
beschäftigen, die dem Glauben an einen per- 
sönlichen Gott, der die Einheit des Alls ver- 
bürgt, bisher die tiefste, nachhaltigste und 
weiteste Wirkung geschaffen hat: dem rö- 
mischen Katholizismus. Er hatte ihm, in pro- 
testantischer Umgebung aufgewachsen, später 
als Wissenschaftler und Philosoph. bis dahin 
gänzlich fern gestanden und trat ihm um so 
unbefangener gegenüber, als er sich von Tages- 
meinungen und läufigen Ansichten ebenso- 
wenig bestimmen ließ, wie er ernsthaftes Urteil 
ohne eigene kritische Prüfung hinnahm. 
Zunächst fiel ihm die wundervolle Einheit 
der katholischen Kirche auf, die ihm das äußere 
Abbild seines innersten Verlangens zu sein 
schien. Alle Kräfte des menschlichen Geistes 
und der Seele haben daran gearbeitet, um dieses 
gewaltige, komplizierte und umfassende Ge- 
bilde zu schaffen, das trotz seiner Vielseitigkeit 
durch seinen strengen Zusammenschluß allen 
anderen, noch bestehenden oder der Geschichte 
angehörenden religiösen (und politischen) Ge- 
meinschaften überlegen ist. Ungeheure Ener- 
gien, von einem übermenschlichen Willen be- 
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