blieben sie doch alle erfolglos. Was stellte man
nicht alles an, um mit Behrs zu verkehren oder
den Verkehr aufrecht zu erhalten. Traf man
sich im Theater, so bot man seine bessere
Loge an; besaß man eine Villa im Süden oder
an der See, so stellte man sie dem jungen
Paare für die Hochzeitsreise zur Verfügung.
An der Börse erzählte man sich, daß es
leichter sei, zu den Hoffestlichkeiten als zu
einem Behrschen Diner eine Einladung zu er-
halten, und selbst der gut dotierte Graf sah
seine Position erschüttert, Denn trotz der von
den Familienmitgliedern derer von Arenstorff
getroffenen Vereinbarung, sich reserviert zu
halten, wimmelte es im Behrschen Hause tag-
täglich von Onkeln, Vettern, Großvettern,
Freunden und Bekannten Bossos, so daß unter
der großen Schar der Grafen der einzelne bald
keine Beachtung mehr fand. Nur Bosso selbst
kam selten und entschuldigte sich meist mit
wichtigen. Besprechungen, zu denen ihn das
Familienoberhaupt, sein Onkel, bat.
Da bis zu dem anfangs bestimmten Hoch-
zeitstage noch nicht sämtliche Standes- und
Wahlverwandten Bossos rangiert waren und
jede Zurückhaltung Behrs in diesen Dingen
von seiten Bossos damit beantwortet wurde,
daß er mit seinem Rücktritt von der Verlobung
drohte, so mußte der Termin immer von neuem
um einige Wochen hinausgeschoben werden.
Erst als in einem der entlegensten Winkel Ost-
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