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I. Teil II. Aus Hildes Tagebuch

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

war die einzige Person, mit der ich reden 
konnte. Sie meinte, „bei dieses Weib dürfen 
ich nicht bleiben, dann gingen ich unter. Hier- 
her müssen der Vormund einschreiten.“ Ich 
sagte, der wäre ein guter Bekannter von Mama 
und dächte gar nicht daran. Dann kam Mama 
herein. Sie sah kreidebleich aus und konnte 
sich kaum auf den Beinen halten. Alle fünf 
Minuten übergab sie sich. Es war ekelhaft. 
Sie bot Miß an, zu bleiben, was die aber ent- 
schieden ablehnte. Sie bot ihr erst zehn, dann 
zwanzig, schließlich fünfzig Mark. Miß verbat 
sich das und erklärte: „Dies seien eine Be- 
ljeidigung. Sie sei gewohnt, als Dame behandelt 
zu werden.“ Das letzte sagte sie auf englisch, 
so wütend war sie. 
Mama bekam sofort einen neuen Anfall: was 
sie sich dächte, sie sei Dienstbote wie jeder 
andere, und das käme nur davon, wenn man 
Angestellte wie Menschen behandle. Sie wüß- 
ten’s eben nicht zu würdigen und würden frech, 
und sie verbäte sich den Ton. Miß ließ ihre 
Sachen liegen und ging. 
Was nun wird, weiß der Himmel. Mama liegt 
krank im Bett, und ich weine, daß Miß fort ist. 
Da Papa ein Jahr tot ist — gestern war der 
erste Sterbetag — so ist Mama mit dem ekligen 
Amerikaner heute abend im Metropoltheater.
	        
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