war die einzige Person, mit der ich reden
konnte. Sie meinte, „bei dieses Weib dürfen
ich nicht bleiben, dann gingen ich unter. Hier-
her müssen der Vormund einschreiten.“ Ich
sagte, der wäre ein guter Bekannter von Mama
und dächte gar nicht daran. Dann kam Mama
herein. Sie sah kreidebleich aus und konnte
sich kaum auf den Beinen halten. Alle fünf
Minuten übergab sie sich. Es war ekelhaft.
Sie bot Miß an, zu bleiben, was die aber ent-
schieden ablehnte. Sie bot ihr erst zehn, dann
zwanzig, schließlich fünfzig Mark. Miß verbat
sich das und erklärte: „Dies seien eine Be-
ljeidigung. Sie sei gewohnt, als Dame behandelt
zu werden.“ Das letzte sagte sie auf englisch,
so wütend war sie.
Mama bekam sofort einen neuen Anfall: was
sie sich dächte, sie sei Dienstbote wie jeder
andere, und das käme nur davon, wenn man
Angestellte wie Menschen behandle. Sie wüß-
ten’s eben nicht zu würdigen und würden frech,
und sie verbäte sich den Ton. Miß ließ ihre
Sachen liegen und ging.
Was nun wird, weiß der Himmel. Mama liegt
krank im Bett, und ich weine, daß Miß fort ist.
Da Papa ein Jahr tot ist — gestern war der
erste Sterbetag — so ist Mama mit dem ekligen
Amerikaner heute abend im Metropoltheater.