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I. Teil XV.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

denn wenn Henri auch über ihre dreißig Jahre, 
ihre unnatürliche Magerkeit und ihre roten 
Hände hinwegsah, sie blieb doch immer nur 
eine Zofe, und für Henri war Liebe etwas so 
Erhabenes, daß er sie nur für Damen höheren 
Standes, die der Gesellschaft angehörten, emp- 
finden konnte. 
Minna Quenglig aber wies als einzige Emp- 
fehlung die Eheirrung eines früheren Dienst- 
herrn, des Grafen Arnim, auf, der nach einem 
Liebesmahl im Dämmerzustand bei ihr einge- 
brochen, indessen (und das verschwieg sie) 
trotz ihrer großen Bereitwilligkeit und tatkräf- 
tigen Unterstützung infolge des Alkohols un- 
verrichteter Sache wieder abgezogen war. Wie 
gesagt, Minna Quenglig hatte Witterung und 
öffnete mit der Liebesleuten und Verbrechem 
— die auch sonst verwandte Züge haben — 
eigenen Geschicklichkeit das Kuvert, entnahm 
ihm einen sorgfältig geknifften Papierbogen, 
von dem der eine unbeschrieben und nur als 
Schutz gegen indiskrete Augen bestimmt, der 
andere aber mit Schriftzügen übersät war, die, 
sie erkannte es sofort, nicht von der Hand 
Helldorfs, sondern von der ihres geliebten 
Henri herrührten. 
Natürlich las sie zunächst die letzte Seite. 
Da stand: 
„Wann endlich wird der Tag kommen, an 
dem Du mir ausschließlich gehören wirst. I 
had rather be a toad And live upon the vapour 
>60
	        
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