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I. Teil XIV.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Geschäftsgenie und bewundern es, — um. es 
im Falle eines Skandals voll Entrüstung und 
Entsetzen zu verurteilen und lärmend von ihm 
abzurücken. 
Denn, daß ihm die Armut verabscheuens- 
und widerwärtiger ist als das Verbrechen, und 
daß er einen verarmten Nächsten eher neben 
sich verhungern ließe, als ihm, ohne damit 
einen Zweck zu verbinden, eine Mark 
zu geben, heißen sie einen Ästheten im 
Wohltun, denn auf Wohltätigkeitsfesten, die 
unter dem Protektorat hoher und höchster Herr- 
schaften veranstaltet werden, fehlt er mit seiner 
Familie nie, und er opfert denn auch, ohne 
nur. nach dem Zweck der Veranstaltung zu 
fragen, Tausende, sofern sich ihm dadurch die 
Häuser gesellschaftlich höher Stehender öffnen. 
Denn, daß er einen hohen Beitrag in den 
Fonds zur Verbreitung des Deutschtums in den 
Ostmarken nur darum zahlt, um den Roten 
Adlerorden IV. Klasse zu erhalten, werden nur 
völlig mißgünstige Neider oder Sozialisten be- 
haupten. Kein guter Staatsbürger jüdischen 
Glaubens wird darüber im unklaren sein, daß 
lediglich das Staatsinteresse und ein wahrhaft 
preußisches Empfinden die großmütige Gabe 
veranlaßt haben. 
Denn, daß er seiner Tochter eine Mitgift 
von dreihunderttausend Mark und mehr nur 
gibt, wenn sie, ohne nach Neigung oder gar 
nach Liebe zu fragen, den Mann nimmt, den er 
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