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I. Teil II. Aus Hildes Tagebuch

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

ich, daß Papa noch lebte — schon der Märchen 
wegen und dann, weil er so gut zu mir war. 
Solche Wünsche aber sind gewiß schlecht, denn 
für ihn ist es besser, daß er tot ist und nicht 
mehr leidet. Nun aber habe ich niemanden 
mehr, der mich lieb hat. Emma ist ja sehr gut 
zu mir, aber so vieles kann sie nicht verstehen. 
Emma sagt, daß sie nie denkt. Sie meint, sie 
sieht nur und das genüge ihr. Ich würde lieber 
auf das Sehen als auf das Denken verzichten. 
Gestern habe ich begonnen, mir alle Märchen 
aufzuschreiben, die mir Papa erzählt hat. Beim 
letzten habe ich so geweint, daß ich aufhören 
mußte. Mit der Ältesten, die Königin wurde, 
meinte er gewiß Mama, vielleicht auch mit der 
Zweiten. Ich weiß es nicht. Die Dritte aber, 
das ist gewiß, das sollte ich sein. Ich will das 
Märchen doch noch aufschreiben. Gewiß ver- 
stehe ich es später einmal ganz, wenn ich erst 
älter bin. 
Wenn ich nur nicht schlecht werde, bevor ich 
groß und stark genug bin. Denn jetzt weiß ich 
schon oft nicht, was gut und was schlecht ist, 
und habe niemanden, den ich danach fragen 
kann. 
Vielleicht ist es gut, daß ein Fräulein zu 
mir kommt. 
Wir sind heute eine Viertelstunde zu spät 
nach Hause gekommen. Es war so prachtvoll, 
und ich stellte meine Uhr zurück, was gewiß
	        
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