Füßen stürzen; diesmal besann er sich: kein
Pathos! Er beschränkte sich darauf, zu fragen:
„Stände ich sonst hier?“
Hilde, die den wahren Grund seiner Werbung
nicht kannte und überzeugt war, daß diese nur
auf die Einwirkung des verschlagenen Helldorf
hin erfolgte, fühlte etwas wie Mitleid. Dann
fuhr sie fort:
„Ich will nicht, daß Sie über mich im un-
klaren sind. Sagen Sie mir offen, was hat Ihnen
Herr Helldorf über mich erzählt?“
„Das Beste, Jnädigste, das Beste, ich ver-
sichere Sie!“
„Das glaube ich gern. Er wußte ja, für wen
er’s tat. — Sie hätten ihm nicht alles glauben
sollen.“
„Wir sind miteinander befreundet, und ob-
gleich er der einzige Bürgerliche ist, mit dem
ich verkehre, muß ich doch sagen, daß er mir
teuer ist.“
„Wenn er Sie aber doch hintergangen hätte ?“
Graf Arenstorff sah sie erstaunt an.
„Hintergangen? Mit wem?“
Und da ihm ein entsetzlicher Gedanke durch
den Kopf schoß, schrie er ganz laut:
„Womit! Himmel, Jesus, Maria und Joseph!
Womit!“ Er war leichtsinnig gewesen, dachte
er; er hätte sich nach den Vermögensverhält-
nissen erkundigen müssen, ehe er warb. Aber
nein! Es mußte ja gleich sein! Auf der Stelle!
— Ganz sicher, es ist ein ungeheurer Betrug!
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