Sie lieben Ihr Regiment, und das geht wohl
nicht?“
„Verzeihung, was ginge nicht?“
„Nun, daß Sie mir zuliebe etwa“. -— sie zö-
gerte, denn sie glaubte, ihn eher zu einem
Selbstmord, denn zu diesem Verzicht auf seine
Uniform zu bringen, — „den Dienst aufgäben ?“
Tatsächlich war des Grafen Gesicht in diesem
Augenblick so fassungslos, daß Hilde einlenkte.
„Es ist nur so ein Gedanke von mir; wie ge-
sagt, es muß nicht sein.“
Der Graf überlegte; er tat es so ungern, dies-
mal aber zwang er sich dazu.
Machte sie sich wirklich nichts aus seiner
Uniform? Dann war sie schlecht, undankbar,
ohne Geschmack — wenn nicht gar Sozialistin!!
— Aber was trieb sie dann zu ihm? — Und
warum war dieser Helldorf derart in Wut ge-
raten, als er von seinem Abschied sprach? Und
noch einmal kam ihm auf einen Augenblick der
Gedanke, er habe sich geirrt — die Tochter
statt der Mutter. Aber nein! Er überlegte
weiter. — Deibel ja! Selbstverständlich! Bluff!
Racker! dachte er. Bluff wider Bluff.
Und abermals klappten seine Hacken anein-
ander, seine Haltung wurde stramm.
„Jnädigste,“ sagte er, „dies Leben gehört in
erster Linie dem Könige, dem ich vor Ihnen
den Treueid geleistet habe. Ich bin mit ganzer
Seele Soldat und würde aufhören Ich zu sein,
wenn ich auf diesen Rock Verzicht leistete.“
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