aufzugeben war. Andere wieder sollten erst
allmählich abgeschüttelt werden. Schnei-
derinnen und Juweliere wurden für den Nach-
mittag bestellt, und während der Graf, das Hell-
dorfsche Manuskript auf dem Schoße, mit dem
Gefühl, als ginge die Reise diesmal zu einem
Geldverleiher, der ganz besonders harte Bedin-
gungen stellte, zu Behrs fuhr, hatte Frau Traute
außer den Redaktionen der Berliner Blätter be-
reits einem halben Dutzend ihr wertvoller Fa-
milien das große Evenement telephonisch mit-
geteilt.
Sie ging; dann zu Hilde, die noch immer, seit
Helldorf fort war, in ihrem Sessel lag und nun
die übertriebenen Zärtlichkeiten ihrer Mutter,
die vor Glück und Eitelkeit ganz außer sich
war, nicht gerade freundlich zurückwies.
Der Diener brachte die Karte des Grafen.
Frau Traute ging von neuem in die Breite und
suchte nach Form und Ausdruck, um ihren
Wert nach Möglichkeit auch nach außen hin
kenntlich zu machen. Ihre Freude war so laut,
ihre Erregung so groß, daß sie Hildes ab-
weisendes Benehmen gar nicht empfand.
„Bleib’ so sitzen,“ sagte sie zu ihr, „ändere
nichts an deiner Haltung und tue, als ob du
ihn nicht hörst, wenn er kommt! Es steht dir
glänzend, so, wie du jetzt dasitzt. — Ich schicke
ihn dir, wir werden schnell einig sein.“
Hilde hörte auch jetzt noch nichts. Sie fuhr
erst zusammen, als zwei bespornte Hacken
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