schild-Schmoldow haben das als gute Katho-
liken sieben Jahrhunderte hindurch so ge-
halten.“
Der Graf machte sich eifrig Notizen.
„Ihre Position ist insofern eine leichte, als
diese Parvenus — Verzeihung, ich rede natür-
lich Unsinn, Parvenus nur im Verhältnis zu
Ihrem Geschlecht, also sagen wir, als diese
Selfmademens alles, was Sie tun, als vorbild-
lich nehmen und nachahmen werden. Also
auch die Fauxpas! Ich bitte Sie also, nehmen
Sie sich ein bißchen in acht, sonst nimmt
die ganze Gesellschaft Ihre Unarten an. Man
wird Sie vergöttern, aber reden Sie sich darum
nicht ein, bei Riche zu sein. Andererseits
führen Sie keinen Hofknicks ein; sie machen’s
mit, und sie verfallen alle miteinander der
Lächerlichkeit. So’n Mittelding zwischen Wil-
helmstraße und Moulin rouge.“
„Hm ... schön ... ich begreife, — einiger-
maßen wenigstens, — aber das alles is nich
im Jalopp zu lernen — ein paar Tage min-
destens ...“
„Keine Stunde!“ fuhr ihn Helldorf an. „Jetzt
habe ich allen gründlich eingeheizt, wer weiß,
wie lange das vorhält. — Die Einwilligung Ihres
Familienoberhauptes, des Grafen Arenstorff,
schaffe ich Ihnen. Er wird sehr froh sein, daß
Sie ihm nicht länger auf der Tasche liegen.
Macht er Schwierigkeiten, so muß man ihm
206