sagte er sich, „ich habe mich zu weit vor-
gewagt.“
Frau Traute war klug genug, um diese Blöße
nach Möglichkeit auszunutzen.
„Ja!“ fuhr sie fort. „Wenn Sie dafür gesorgt
hätten, daß Ihre Schäferstunden in aller Stille
unbelauscht verlaufen wären — und dafür zu
sorgen wäre wohl Ihre Pflicht gewesen — dann
freilich wäre ich die Letzte, die von Ihnen
eine Verantwortung oder gar die Ehe fordern
würde! Ganz im Gegenteil! Wer weiß über-
haupt, ob Sie der rechte Mann für meine
Tochter sind? Die hätte erst noch andere
Männer kennen lernen müssen, ehe sie urteils-
fähig war.“
Es klang jetzt fast knabenhaft, als Helldorf
fragte:
„Ja, aber sehr verehrte gnädige Frau, wie
sollte ich das denn anders anfangen ?“
Frau Traute lächelte denn auch und sagte:
„Mein lieber Herr Helldorf, das war schon
Ihre Sache. Mich dürfen Sie danach nicht
fragen, — — fest steht jedenfalls, daß mein
Kind kompromittiert ist, durch Sie! Zum min-
desten durch Ihre Unachtsamkeit.“
„Ich gebe das zu“, erwiderte Helldorf und
machte durchaus nicht mehr den Eindruck
eines Siegers.
„Also?“ fragte Frau Traute, und als er
schwieg, fuhr sie fort: „Werden Sie sie hei-
raten? Sie können ja wieder auseinandergehen,
204