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I. Teil XVII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

sagte er sich, „ich habe mich zu weit vor- 
gewagt.“ 
Frau Traute war klug genug, um diese Blöße 
nach Möglichkeit auszunutzen. 
„Ja!“ fuhr sie fort. „Wenn Sie dafür gesorgt 
hätten, daß Ihre Schäferstunden in aller Stille 
unbelauscht verlaufen wären — und dafür zu 
sorgen wäre wohl Ihre Pflicht gewesen — dann 
freilich wäre ich die Letzte, die von Ihnen 
eine Verantwortung oder gar die Ehe fordern 
würde! Ganz im Gegenteil! Wer weiß über- 
haupt, ob Sie der rechte Mann für meine 
Tochter sind? Die hätte erst noch andere 
Männer kennen lernen müssen, ehe sie urteils- 
fähig war.“ 
Es klang jetzt fast knabenhaft, als Helldorf 
fragte: 
„Ja, aber sehr verehrte gnädige Frau, wie 
sollte ich das denn anders anfangen ?“ 
Frau Traute lächelte denn auch und sagte: 
„Mein lieber Herr Helldorf, das war schon 
Ihre Sache. Mich dürfen Sie danach nicht 
fragen, — — fest steht jedenfalls, daß mein 
Kind kompromittiert ist, durch Sie! Zum min- 
desten durch Ihre Unachtsamkeit.“ 
„Ich gebe das zu“, erwiderte Helldorf und 
machte durchaus nicht mehr den Eindruck 
eines Siegers. 
„Also?“ fragte Frau Traute, und als er 
schwieg, fuhr sie fort: „Werden Sie sie hei- 
raten? Sie können ja wieder auseinandergehen, 
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