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I. Teil X.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

an die er früher niemals gedacht hatte, legte er 
sich vor: weshalb will diese Frau mit 
dir zusammen sein, weshalb jene? 
Und die Statistik, die er auf Grund seiner Er- 
fahrungen sammeln konnte, ergab: 
Weil er der Sohn vom alten Helldorf war. 
Aus Lust an einem Abenteuer. Als Ausgleich 
für einen Ehebruch des Mannes. Aus Neugier, 
Um den Neid einer Freundin zu erregen. Um 
den Liebhaber eifersüchtig zu machen. Um 
Vergleiche anzustellen. Um Mutter zu werden. 
Um geheiratet zu werden. Materieller Vorteile 
wegen. Um geschäftliche Vorteile für den 
Mann zu erwirken. Um durch ihn in höhere 
Gesellschaftsklassen zu kommen. 
Aber auch nicht eine einzige war dabei, von 
der er annehmen durfte, daß sie ihn um seiner 
selbst willen begehrte. 
Demnach hatte er sich jedesmal erniedrigt, 
wenn er mit einer dieser Damen zusammen- 
gewesen war. — Damen? Ja, warum? Etwa 
im Gegensatz zu Kokotten? Wo lag denn da 
der Unterschied? Und wenn es einen gab, zu 
wessen Gunsten fiel er dann aus? Machten Not, 
Bildungsmangel, das Fehlen einer sorgfältigen 
Erziehung, schlechteVorbilder, oft sogar Zwang, 
den Eltern oder Gewalthaber ausübten, diese 
Irrungen nicht verzeihlicher als die Gründe, aus 
denen sich die Damen der Gesellschaft pro- 
stituierten? Und zum ersten Male war es ihm 
klar: es gibt anständige Frauen in der Tier- 
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