sich wies, wußte man — und zwar nicht erst
seit heute.
Und so gingen denn Fritz Krohn und sein
Humor auf Reisen und ließen sich in Paris
nieder, während Dr. Fleischer an Krohns Stelle
die Vorbereitungen zum Helldorf-Fest traf.
Helldorf durfte mit diesem Ausgang seines
Streits wohl zufrieden sein. Seine Wette war ge-
wonnen; sein Vorgehen, das ihm selbst nicht
ganz unbedenklich schien, war gewissermaßen
schon im voraus von einem hohen Ehrenrat
sanktioniert, und ein Duell, auf das er drang,
vermieden worden. Und zu allem kam, daß es
keiner besonderen Vergewaltigung der Wahr-
heit bedurfte, um das Gerücht in Umlauf zu
setzen: Helldorf habe für die Ehre von Hilde
Simon sein Leben aufs Spiel gesetzt.
Umso mehr war er nun darauf bedacht, für
den Austrag der Wette noch in letzter Stunde
einen Ersatz zu finden. Er wünschte alles zu
vermeiden, wodurch der Bestand dieses Ver-
hältnisses, das ihn anregte und auch dann be-
schäftigte, wenn Hilde nicht bei ihm war, ge-
fährdet wurde. Nur aus diesem Grunde be-
suchte er jetzt die Five o’clock teas im Es-
planade-Hotel und im Kaiserhof und machte
abends Gesellschaften mit, auf denen er seinen
Zwecken geeignete Frauen zu begegnen hoffte.
Überall fand er Entgegenkommen; aber nir-
gends kam bei ihm die Stimmung auf, die der
entscheidende Schritt verlangte. Eine Frage,
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