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I. Teil I.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

so auf, daß sie sie mühelos erreichen konnte, 
und bat nun um das versprochene Märchen. 
Er legte die Hand auf die seines Kindes. 
Beide sahen sich an und er begann: 
„Vor vielen tausend Jahren lebte abseits von 
allen Menschen ein alter Mann mit seinem 
Weibe und seinen drei Töchtern. Sein ganzes 
Leben war nur ein Beten zu Gott für sich und 
die Seinen. Sie nährten sich von den Früchten 
des Feldes, das sie bestellten, und von dem 
Wasser, das aus der nahen Quelle ’floß. Sie 
brachen keine Blüte von den Sträuchern und 
taten keinem Tiere etwas zuleide. Gott gefiel 
das Leben dieser Menschen, und eines Tages 
erschien er dem alten Manne in einer weißen 
Wolke beim Gebet und sagte ihm: er solle sich 
etwas wünschen. Der antwortete: er habe ein 
treues Weib und drei Töchter, die brav und 
schön seien wie die Sonne; er selber sei 
wunschlos. Da wandte sich Gott mit der 
gleichen Frage an die Töchter. 
Die Älteste sprach: ‚Wenn ich mir wünschen 
darf, was ich will, dann möchte ich, daß ein 
Prinz kommt in goldenem Wagen und mich auf 
sein Schloß führt. Ich möchte Königin sein, 
und mein Wort soll mehr gelten als das aller 
anderen Frauen im Reiche. Die miächtigste 
möchte ich sein und die reichste.“‘ Und Gott 
sagte: ‚Deine Bitte sei erfüllt.‘ 
Die Zweite sprach: ‚Was nützt es mir, daß 
ich Königin bin, wenn im Lande Frauen leben,
	        
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