so auf, daß sie sie mühelos erreichen konnte,
und bat nun um das versprochene Märchen.
Er legte die Hand auf die seines Kindes.
Beide sahen sich an und er begann:
„Vor vielen tausend Jahren lebte abseits von
allen Menschen ein alter Mann mit seinem
Weibe und seinen drei Töchtern. Sein ganzes
Leben war nur ein Beten zu Gott für sich und
die Seinen. Sie nährten sich von den Früchten
des Feldes, das sie bestellten, und von dem
Wasser, das aus der nahen Quelle ’floß. Sie
brachen keine Blüte von den Sträuchern und
taten keinem Tiere etwas zuleide. Gott gefiel
das Leben dieser Menschen, und eines Tages
erschien er dem alten Manne in einer weißen
Wolke beim Gebet und sagte ihm: er solle sich
etwas wünschen. Der antwortete: er habe ein
treues Weib und drei Töchter, die brav und
schön seien wie die Sonne; er selber sei
wunschlos. Da wandte sich Gott mit der
gleichen Frage an die Töchter.
Die Älteste sprach: ‚Wenn ich mir wünschen
darf, was ich will, dann möchte ich, daß ein
Prinz kommt in goldenem Wagen und mich auf
sein Schloß führt. Ich möchte Königin sein,
und mein Wort soll mehr gelten als das aller
anderen Frauen im Reiche. Die miächtigste
möchte ich sein und die reichste.“‘ Und Gott
sagte: ‚Deine Bitte sei erfüllt.‘
Die Zweite sprach: ‚Was nützt es mir, daß
ich Königin bin, wenn im Lande Frauen leben,