Path:
II. Teil II.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

bis wir wiederkommen.“ Und damit hatte sie 
ihm auch schon die beiden Truhen abge- 
nommen und, ehe ihr Helldorf helfen konnte, 
zur Erde gesetzt. 
„Fräulein Hilde sollten die Kunstgewerbe stu- 
dieren. Sie interessieren sich für die Sachen 
und wissen mit alles Bescheid. Der Lehrer hat 
allemal sein großes Staunen.“ 
Jetzt hielt Helldorf die Zeit für gekommen, 
um seinen Raffaelstich wirken zu lassen. Er re- 
kapitulierte im stillen sein Manuskript und über- 
reichte ihr dann das Bild als Ersatz für den ver- 
säumten Unterricht. 
Hilde, welche schlechtere Reproduktionen 
des Bildes kannte, hatte eine so kindliche und 
ehrliche Freude an dem Geschenk, daß Hell- 
dorf das Bild, welches ihm anfangs recht teuer 
schien, damit bezahlt fand. Es erhielt in Ge- 
danken sofort einen Ehrenplatz über ihrem 
Schreibtisch. Böcklins Hirtenknabe mußte ihm 
zum Opfer fallen, und man einigte sich mit 
Miß über die Legende, durch welche man Frau 
Trautes Bekanntschaft mit dem Bilde vermitteln 
wollte. 
Als Helldorf aber vom alten May und gar 
von Francias Tode erzählte, den er dramatisch 
auszuschmücken suchte, um die Begeisterung 
Hildes an dem Bilde zu erhöhen, da schien’s, 
als würde der freudige Glanz der Augen trüber, 
ihre Hände fuhren unruhig über das Bild, das 
sie bedeckten. Dann stellte sie’s zur Erde, gab 
146
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.