dern das Leben, die weiche, fließende und
flackernde Bewegung.“
„Wie dies hier“, sagte May und zeigte ihm
IL/’ange de la Priere und die zehn Boutetschen
Dessins.
Noch lange saßen sie voll Andacht vor den
Blättern, ehe Dr. Feld dem alten Mann die
Hand zum Abschied reichte und im Gewühl der
Leipzigerstraße untertauchte.
Wie ist es möglich, dachte er, als er sich
durch die geputzten und neugierigen Massen
drängte, daß hier mitten unter hunderttausend
oberflächlichen Menschen ein Heiliger haust
und, ohne von diesem Strome mitgerissen zu
werden, nur seiner großen Liebe lebt. Aber
freilich, als dieser May jung war und seine tiefe
Neigung zur Kunst erkannte, lief das Leben
noch ruhiger, und er hatte Muße, und man
störte ihn nicht, als er seiner Neigung nachging
und so zu der Abgeklärtheit gelangte, die dann
seinen Sinn für Kunst immer weiter vertiefte
und seinem ganzen Leben diesen reichen Inhalt
vab,
IWW
Helldorf ließ die ganze Wohnung erleuchten
und bestimmte für die Blumen, die das Kammer-
mädchen in eine Reihe Gallet- und Nancyvasen
verteilt hatte, selbst die Plätze; fragte Henri,
der sich unbemerkt glaubte und mit kritischer
Miene in den „Studio“-Heften blätterte, ob er
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