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I. Teil VIII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

und die königlichen Museen zu besuchen, ohne 
auf Gemälde wie Jo und Jupiter, Leda mit dem 
Schwane, Rembrandt bei seiner Frau und ähn- 
liches zu stoßen.“ 
„Sie sind bitter!“ sagte Dr. Feld. 
„Ich scherze nicht; die Dinge sind mir viel 
zu ernst! In einem Polizeistaat wie Preußen 
sollte man möglichst versuchen, die Behörden 
und Parlamente von jeder Beschäftigung mit 
der Kunst fernzuhalten, so fern wie nur irgend 
möglich. Sobald die Leute erst anfangen, in 
der Kunst etwas Seriöses zu erblicken, mit dem 
auch ernst zu nehmende Menschen sich be- 
schäftigen können, fällt sie unrettbar in bureau- 
kratische Bevormundung und es ist mit ihr aus, 
Sie wird königlich preußisch gestempelt und er- 
hält eine schwarz-weiße Bauchbinde. — Es muß 
schon so bleiben, wie es ist.“ 
„Wie meinen Sie das?“ 
„Nun so, daß, wenn in diesen Kreisen von 
Kunst die Rede ist; jeder sofort an den Moabiter 
Ausstellungspark denkt und erwidert: Bei schö- 
nem Wetter ganz amüsant; ich ziehe aber den 
Zoologischen vor. Daß aber, wenn jemand gar 
vom alten Museum faselt, das Gehirn wie folgt 
reagiert: es erinnert sich an den letzten Besuch 
von Onkel Intendanzrat aus Schwerin, der da- 
mals mit uns ins alte Museum gehen wollte; 
da es aber anfing zu regnen, als wir unter den 
Linden waren, so sind wir ins Passage-Panop- 
tikum gegangen und haben uns das siamesische 
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