und die königlichen Museen zu besuchen, ohne
auf Gemälde wie Jo und Jupiter, Leda mit dem
Schwane, Rembrandt bei seiner Frau und ähn-
liches zu stoßen.“
„Sie sind bitter!“ sagte Dr. Feld.
„Ich scherze nicht; die Dinge sind mir viel
zu ernst! In einem Polizeistaat wie Preußen
sollte man möglichst versuchen, die Behörden
und Parlamente von jeder Beschäftigung mit
der Kunst fernzuhalten, so fern wie nur irgend
möglich. Sobald die Leute erst anfangen, in
der Kunst etwas Seriöses zu erblicken, mit dem
auch ernst zu nehmende Menschen sich be-
schäftigen können, fällt sie unrettbar in bureau-
kratische Bevormundung und es ist mit ihr aus,
Sie wird königlich preußisch gestempelt und er-
hält eine schwarz-weiße Bauchbinde. — Es muß
schon so bleiben, wie es ist.“
„Wie meinen Sie das?“
„Nun so, daß, wenn in diesen Kreisen von
Kunst die Rede ist; jeder sofort an den Moabiter
Ausstellungspark denkt und erwidert: Bei schö-
nem Wetter ganz amüsant; ich ziehe aber den
Zoologischen vor. Daß aber, wenn jemand gar
vom alten Museum faselt, das Gehirn wie folgt
reagiert: es erinnert sich an den letzten Besuch
von Onkel Intendanzrat aus Schwerin, der da-
mals mit uns ins alte Museum gehen wollte;
da es aber anfing zu regnen, als wir unter den
Linden waren, so sind wir ins Passage-Panop-
tikum gegangen und haben uns das siamesische
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