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I. Teil VIII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

geht es so. Ich sitze am liebsten allein mit 
meinen Lieblingen und genieße.“ 
„Sehen Sie, so sind die Menschen ver- 
schieden. Ich muß immer jemanden haben, 
der sich mit mir freut, der das gleiche emp- 
findet wie ich. Überall, am meisten aber bei 
Kunstgenüssen. Bücher ersetzen das nicht, 
auch wenn sie noch so persönlich sind.“ 
„Was wollen Sie tun? Wie wollen Sie sich 
helfen? Wer versteht heute etwas von diesen 
Dingen, wen interessieren sie? Alles ist auf 
äußere Eindrücke gestellt. Und selbst die we- 
nigen, die sich heute so etwas kaufen und ins 
Zimmer hängen, haben meist keine Ahnung 
davon, was sie nach Hause bringen. Auch sie 
tun’s, weil’s nach außen hin den Eindruck des 
Kenners und der Vorstellung, die man sich 
von ihnen macht, eine gewisse ernste Note 
gibt.“ 
Dem Alten war es bitter ernst mit seiner 
Klage. Er stand, während er das sagte, mit 
einem wehmütigen Blick vor dem wirklich voll- 
endeten Stich. 
„Sehen Sie, Ihnen gebe ich ihn gern. Sie 
wissen, was Sie da bekommen. Aber schwer 
fällt mir die Trennung doch, Es ist eins von 
den wenigen Bildern, die ich in meiner Kammer 
verschlossen habe, in der ich des Abends, wenn 
ich hier schließe, bis zum Schlafengehen sitze. 
Sehen Sie nur“ — und die Tränen traten ihm 
in die Augen — „wie durchsichtig sind die 
Jg” 
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