geht es so. Ich sitze am liebsten allein mit
meinen Lieblingen und genieße.“
„Sehen Sie, so sind die Menschen ver-
schieden. Ich muß immer jemanden haben,
der sich mit mir freut, der das gleiche emp-
findet wie ich. Überall, am meisten aber bei
Kunstgenüssen. Bücher ersetzen das nicht,
auch wenn sie noch so persönlich sind.“
„Was wollen Sie tun? Wie wollen Sie sich
helfen? Wer versteht heute etwas von diesen
Dingen, wen interessieren sie? Alles ist auf
äußere Eindrücke gestellt. Und selbst die we-
nigen, die sich heute so etwas kaufen und ins
Zimmer hängen, haben meist keine Ahnung
davon, was sie nach Hause bringen. Auch sie
tun’s, weil’s nach außen hin den Eindruck des
Kenners und der Vorstellung, die man sich
von ihnen macht, eine gewisse ernste Note
gibt.“
Dem Alten war es bitter ernst mit seiner
Klage. Er stand, während er das sagte, mit
einem wehmütigen Blick vor dem wirklich voll-
endeten Stich.
„Sehen Sie, Ihnen gebe ich ihn gern. Sie
wissen, was Sie da bekommen. Aber schwer
fällt mir die Trennung doch, Es ist eins von
den wenigen Bildern, die ich in meiner Kammer
verschlossen habe, in der ich des Abends, wenn
ich hier schließe, bis zum Schlafengehen sitze.
Sehen Sie nur“ — und die Tränen traten ihm
in die Augen — „wie durchsichtig sind die
Jg”
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