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I. Teil VII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

radezu feierlich — „würden Sie keinen Augen- 
blick schwanken, was Sie zu tun haben, wenn 
Sie wüßten“ — und ‚er blickte zu Hilde hin- 
über, der man ihr Glück und ihre Entschlossen- 
heit ansah — „daß es sich hier um mehr als 
bloß um eine Leidenschaft handelt.“ 
„Das wußte ich auch,“ erwiderte Miß mit 
einer Nüchternheit, die nach dem kunstlosen 
Pathos von Helldorf nur um so stärker wirkte, 
„ich hätte Fräulein Hilde sonst ihre Bitte be- 
stimmt abgeschlagen.“ 
Helldorf fühlte sich unsicher. Hilde ver- 
langte Wärme und Begeisterung, Miß Kühle 
und Zurückhaltung, so schien es ihm. Wählte er 
die Mitte, so enttäuschte er beide. Er über- 
legte und sah in der Miß den augenblicklich 
wertvolleren Faktor. 
„Wir werden Tee trinken und von Raffael 
reden.“ 
„Dann wäre es vielleicht richtiger, Sie be- 
gleiteten uns zum Vortrag.“ 
„Aber der Tee“, sagte Hilde schelmisch. 
„Sie sehen, Fräulein Hilde liegt an dem Tee 
mehr als an Raffael, also .. “ 
In diesem Augenblick trat Frau Traute, die 
sich noch einige Augenblicke mit ihrer Toilette 
beschäftigt hatte, ins Zimmer. 
Er fand es fast aufdringlich, sie äußerst 
schmeichelhaft, daß er gleich am folgenden 
Tage seine Aufwartung machte. Er pries noch 
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