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I. Teil VII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

Verhältnis, in dem sie zu August Helldorf 
stand. 
In dieser Stimmung erhob sie sich trotz der 
Erschütterung, die der vorige Tag gebracht 
hatte, früher als sonst und benutzte die erste 
Gelegenheit, um unbemerkt bei August Hell- 
dorf anzuklingeln. 
Dieses Gespräch brachte ihr eine Ent- 
täuschung. Ihr schien die Distanz vom Tage 
zuvor verwischt. Da hatte sie zu ihm wie zu 
einem, der alle überragte, emporgeblickt, und 
auch nicht für einen Augenblick war ihr da der 
Gedanke gekommen, daß sie sich etwas ver- 
gäbe. Und so mußte es ja sein, wenn sie ihm 
in ihrer Unerfahrenheit vertrauen und auf allen 
Wegen, die er sie wies, folgen sollte. 
Und jetzt am Telephon? Konnte das nicht 
auch jeder andere gewesen sein? Aber sie be- 
ruhigte sich schnell. Gewiß war er nicht allein 
und dann, wer gäbe sich am "Telephon wie 
er ist. 
Sie stürzte zu ihrer Miß und erklärte ihr 
sehr lebhaft, daß sie am Nachmittag statt zu 
dem Kunstvortrag auf eine Stunde zu Herrn 
Helldorf ginge, und daß die Miß sie, wenn ihre 
Freundschaft nicht nur Redensart sei, dorthin 
begleiten müsse. 
Als Miß ein sehr verdutztes Gesicht machte 
und reden wollte, kam sie ihr zuvor, hielt sich 
die Ohren zu und winkte dann lebhaft mit 
beiden Händen ab. 
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