Das sieht ja beinahe wie eine Verlobungs-
anzeige aus, dachte er. „Es wird doch nicht?“
sagte er vor sich hin.
Dann blätterte er zurück. Er mußte bis zu
Nummer 38 zurückgehen. Da stand zum letzten
Male der Name einer sogenannten anständigen
Frau, hinterher waren alles Schauspielerinnen,
Kokotten.
Freudenheim hat nicht so ganz unrecht,
dachte er, es war Zeit, mal wieder mit einer
Frau von der andern cöte. Man wird zu be-
quem sonst. Sie machen es einem zu leicht.
— Er strahlte förmlich vor Vergnügen. „Aber
das!“ und er klopfte befriedigt auf das frisch-
beschriebene Blatt, „erfordert Spannkraft!“
Und er schrieb weiter:
Anläßlich einer hunderttausend Mark Wette
mit Freudenheim durch Burgs Einführung
am 2. November im Hause der Eltern
kennen gelernt, zu Tische geführt und am
gleichen Abend besessen.
Das letzte Wort strich er wieden aus. Es
schien ihm plump — in diesem Falle fast un-
anständig, und er setzte dafür:
die Wette zu meinen Gunsten entschieden.
Er las das Ganze noch einmal, und zum ersten
Male schien es ihm, als gehöre diese Liebes-
geschichte nicht unter die andern; nicht in
dieses Buch, das Fritz Krohn, ohne den Inhalt
zu kennen, den „unreinen KEimer‘“ nannte.
Rommel sollte es nicht zu sehen bekommen.
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