dessen baldigen Besuch in Aussicht, der je-
doch nie erfolgte.
Viele fanden es geschmacklos, daß Helldorf
sich gerade seines Friseurs für diese Dinge
bediente; aber wie anders sollte er sich helfen?
Auf Herren der Gesellschaft, die er Freunde
nannte, war kein Verlaß. Denn wo fand man
einen vollendeten Kavalier, der sich zu der-
artigen Dingen hergab? Zudem, brauchte man
ihn, war er verreist oder durch eigene Liebes-
abenteuer verhindert. Und mit der Diskretion
war es auch meist so ’ne Sache... Sie waren
so lange verschwiegen, als nicht eigene Nei-
gungen, deren kostspielige Seite der Betätigung
man gerade in diesen Kreisen so gern auf das
Konto eines andern setzte, unerwidert blieben.
Sie erzwangen sich dann entweder Gehör und
man war verraten; oder sie kompromittierten
beide Teile, und zwar so geschickt, daß man
sie selbst nie der Indiskretion überführen
konnte, beleidigte Gatten, Väter und Brüder
aber auf dem Halse hatte.
Rommel aber verlor sein Brot, sobald er
klatschte. Klatschte er aber, so hörte man sein
Geschwätz kaum an und Helldorf fragte, wenn
sich jemand in seinen Beschwerden auf ihn
berief: „Rommel? — Wer ist der Mann?“ Und
wenn er zur Antwort bekam: „Ihr Friseur!“
so lächelte er verächtlich und meinte: „Wollen
Sie oder soll ich mich zuerst mit ihm
schlagen ?“
BR