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I. Teil VII.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

dessen baldigen Besuch in Aussicht, der je- 
doch nie erfolgte. 
Viele fanden es geschmacklos, daß Helldorf 
sich gerade seines Friseurs für diese Dinge 
bediente; aber wie anders sollte er sich helfen? 
Auf Herren der Gesellschaft, die er Freunde 
nannte, war kein Verlaß. Denn wo fand man 
einen vollendeten Kavalier, der sich zu der- 
artigen Dingen hergab? Zudem, brauchte man 
ihn, war er verreist oder durch eigene Liebes- 
abenteuer verhindert. Und mit der Diskretion 
war es auch meist so ’ne Sache... Sie waren 
so lange verschwiegen, als nicht eigene Nei- 
gungen, deren kostspielige Seite der Betätigung 
man gerade in diesen Kreisen so gern auf das 
Konto eines andern setzte, unerwidert blieben. 
Sie erzwangen sich dann entweder Gehör und 
man war verraten; oder sie kompromittierten 
beide Teile, und zwar so geschickt, daß man 
sie selbst nie der Indiskretion überführen 
konnte, beleidigte Gatten, Väter und Brüder 
aber auf dem Halse hatte. 
Rommel aber verlor sein Brot, sobald er 
klatschte. Klatschte er aber, so hörte man sein 
Geschwätz kaum an und Helldorf fragte, wenn 
sich jemand in seinen Beschwerden auf ihn 
berief: „Rommel? — Wer ist der Mann?“ Und 
wenn er zur Antwort bekam: „Ihr Friseur!“ 
so lächelte er verächtlich und meinte: „Wollen 
Sie oder soll ich mich zuerst mit ihm 
schlagen ?“ 
BR
	        
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