etwas Tartar mit Kaviar und einem Glase R8-
derer Extra dry wieder zur Ruhe.
Frau Traute gehörte zu den wenigen, auf die
der Tanz tief und nachhaltend gewirkt hatte.
Sie war völlig erschöpft, als sie mit letzter
Kraft ihrer Tochter ins Bett half.
Sie hatte anfangs geglaubt, daß Hilde aus
Trotz und Eigensinn nicht tanzen wollte. Als
sie zu ihr ins Zimmer gekommen war, um ihr
zu sagen, daß sie vorzukommen und zu tanzen
habe, hatte sie ihr Kind mit gefalteten Händen
auf seinem Bette gefunden. Als ob sie betete,
noch den Kopf zurückgeworfen, die Augen
nach oben gerichtet, saß sie da und glich dem
Bilde einer Heiligen. Sie hatte sie mit Hilfe
der Jungfer gewaltsam emporgerissen; die zu-
friedene Ruhe auf Hildes Gesicht hatte sie nur
noch mehr gereizt. „Mach’ dich nicht so
schwer!“ brüllte sie laut. „Rühr’ dich!“ Aber
Hildes ganzer Körper blieb unbeweglich.
Als die Gäste fort waren und Frau Traute
sich in großer Angst mit ihrem kranken Kind
beschäftigte, da trat ihr diese Szene, die kaum
eine halbe Stunde zurücklag, wieder vor die
Augen. War sie denn blind gewesen? Mußte
sie nicht sehen, daß ihr Kind krank war?
Und als sich Hilde dann wie rasend und ohne
Rücksicht auf mühsam ihr beigebrachte Cho-
reographie wie eine Mänade im Tanze be-
rauschte, da hatte sie trotz der Schnelligkeit
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