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I. Teil V.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

etwas Tartar mit Kaviar und einem Glase R8- 
derer Extra dry wieder zur Ruhe. 
Frau Traute gehörte zu den wenigen, auf die 
der Tanz tief und nachhaltend gewirkt hatte. 
Sie war völlig erschöpft, als sie mit letzter 
Kraft ihrer Tochter ins Bett half. 
Sie hatte anfangs geglaubt, daß Hilde aus 
Trotz und Eigensinn nicht tanzen wollte. Als 
sie zu ihr ins Zimmer gekommen war, um ihr 
zu sagen, daß sie vorzukommen und zu tanzen 
habe, hatte sie ihr Kind mit gefalteten Händen 
auf seinem Bette gefunden. Als ob sie betete, 
noch den Kopf zurückgeworfen, die Augen 
nach oben gerichtet, saß sie da und glich dem 
Bilde einer Heiligen. Sie hatte sie mit Hilfe 
der Jungfer gewaltsam emporgerissen; die zu- 
friedene Ruhe auf Hildes Gesicht hatte sie nur 
noch mehr gereizt. „Mach’ dich nicht so 
schwer!“ brüllte sie laut. „Rühr’ dich!“ Aber 
Hildes ganzer Körper blieb unbeweglich. 
Als die Gäste fort waren und Frau Traute 
sich in großer Angst mit ihrem kranken Kind 
beschäftigte, da trat ihr diese Szene, die kaum 
eine halbe Stunde zurücklag, wieder vor die 
Augen. War sie denn blind gewesen? Mußte 
sie nicht sehen, daß ihr Kind krank war? 
Und als sich Hilde dann wie rasend und ohne 
Rücksicht auf mühsam ihr beigebrachte Cho- 
reographie wie eine Mänade im Tanze be- 
rauschte, da hatte sie trotz der Schnelligkeit 
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