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I. Teil V.

Full text: Wie Hilde Simon mit Gott und dem Teufel kämpfte / Landsberger, Artur (Public Domain)

schläge klatschte ihr Schrei in die dumpfe Me- 
lodie. 
Hilde fuhr zusammen. 
Ein paar Dudelsackpfeifer spielten „Belle 
qui tiens“. 
Hilde machte eine biegende Bewegung — 
eine zweite. Der linke Fuß trat vor, der rechte 
schloß sich an, und nun tanzte sie leicht und 
harmonisch eine Arbeausche Pavane. Wund 
und weh sang sie leise: 
„Belle qui tiens ma vie, 
Captive sous tes yeux. 
Qui m’as l’äme ravie 
D’un soubriz gracieux. 
Viens töt me recourir 
On me fauldra mourir.“ 
Das Lied verlosch und Hilde wankte aus dem 
Saale. 
Es gab nur eine Stimme: sie sah bildhübsch 
aus. Zwar sei das Kostüm sehr kleidsam, und 
manch eine möchte darin gefallen. Der Tanz? 
— — Nun ja, welches junge Mädchen verstünde 
heute nicht den double-Schritt zu tanzen. Me- 
nuett sei weit schwerer, und nun gar two 
steps! „Sie sollten nur sehen, wie meine 
Tochter two steps tanzt!“ Aber immerhin war 
doch manch einer ergriffen und spürte, daß 
hier innerlich mehr erlebt war als ein paar 
höchst einfache Pas’. Worin dies Erlebnis be- 
stand, darüber waren sich auch wohl diese 
wenigen, die etwas feiner fühlten, nicht klar, 
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