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Full text: Die blaue Laterne / Lindau, Paul (Public Domain)

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„Aber Mann, kommen Sie denn aus einer anderen 
Welt? Denken Sie denn nicht daran, daß vor der 
Tür von Hamburg ein gewisses Helgoland liegt? In 
ein paar Stunden sind wir da. Da fragt Sie kein 
Mensch nach überflüssigen Papieren. Da gibt's keine 
Scherereien. Sie melden sich an. Sie geben die ehren— 
wörtliche Versicherung zu Protokoll, daß Sie nicht 
anderweitig bereitse verheiratet sind, Zeugen werden 
Ihnen für ein Billiges gestellt. Sie kommen an, wer⸗ 
den getraut, fahren wieder ab — wenn Sie wollen, 
mit dem nächsten Dampfer. Fertig! Das besorge ich 
Ihnen. Wenn's Ihnen Spaß macht, fahre ich sogar 
mit und werde es mir zur Ehre anrechnen, Ihr Trau— 
zeuge zu sein. Dann sind Sie verheiratet, Frau Ellen 
ist glücklich, Sie haben legitime Rechte erworben und 
kein Opfer dafür gebracht ...“ 
Gottfried nickte bedächtig und starrte in den dunklen 
Damin. 
„Seien wir doch einmal.praktisch,“ fuhr der Ritt— 
meister etwas leiser fort. „Es sind doch nur zwei Fälle 
denkbar: entweder Sie werden glücklich, oder Sie wer⸗ 
den es nicht. Erster Fall: Sie ziehen eines Tages, 
nachdem Sie Ihre junge Frau als würdig erkannt haben, 
nach einer längeren Reise durch England, Italien, 
Frankreich, gleichviel, mit ihr zusammen. Während 
dieser Probezeit ist Frau Ellen natürlich von der Bild— 
fläche verschwunden. Sie werden sie ja ohnehin nicht 
mehr auftreten lassen. Das besorge ich Ihnen. Da 
draußen hat sie bis jetzt kein Mensch beachtet. Das 
wissen wir doch am. besten. Ihr wahrer Name hat nie
	        
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