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Full text: Die blaue Laterne / Lindau, Paul (Public Domain)

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EAn tiefem Schweigen waren Sabine und Lene 
X in der Droschke, die Foerens Diener nach langem 
X. Sucheyẽndlich am Bahnhof gefunden hatte, nach 
Hause gefahren Die sechste Morgenstunde war vorüber, 
aber es war noch ganz dunkel in der langen Winternacht. 
Ab und zu hätten sie aber unter dem trüben Lichte 
der Laterne auf ihrem Wege schon den einen oder 
anderen schmalbrüstigen, vor Kälte schlotternden Früh— 
aufsteher erblicken können, der in der einen Hand das 
eingebündelte Frühstück, die andere Hand in der Hosen— 
ne pas Cachenez fest um den Hals geschlungen, mit 
borgebeugtem Oberkörper sich gegen Frost und Dunkel 
stemmend, des Tages harter Arbeit zueilte. Aber sie 
achteten nicht darauf. 
Während der langen Fahrt sprachen die beiden kein 
Wort. Jede schien mit ihren Gedanken vollauf be— 
schäftigt zu sein. Sabine blickte anscheinend ruhig und 
ernst vor sich hin, geradeaus auf die beschlagene Scheibe, 
durch die der krumme Rücken des Kutschers als klum⸗ 
pige, dunkle Masse nur undeutlich zu erkennen war. 
Auf der Mitte ihrer Stirn zeichnete sich eine nach— 
denkliche Falte. Helene spielte mit der Boa, streichelte 
den Muff, und ein seltsames Lächeln umspielte die halb⸗ 
geöffneten Lippen.
	        
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